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Geschichte

Glück Auf und Herzlich Willkommen zum Bergbauerlebnis in den größten Zinnkammern Europas

Bereits seit dem frühen Mittelalter wurde im Erzgebirge Bergbau auf Eisen, Zinn, später auf Silber, Kupfer, Blei, Arsen, Kobalt, Nickel u. a. Erze betrieben. Durch diese vielfältigen Erzfunde entwickelte sich im Erzgebirge eine bedeutende Bergbau- und Hüttenindustrie. Insbesondere die Bergstädte Freiberg, Marienberg, Annaberg, Schneeberg und Joachimsthal brachten es durch reiche Silberfunde zu erheblichem Wohlstand. Im 19./ Anfang 20. Jahrhundert bestimmte nicht mehr allein der Bergbau das Landschaftsbild. Maschinenbau, Blechverarbeitung, Färbereien, Papierfabriken und Textilfabriken kamen hinzu. Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg erschallte das größte Berggeschrei, dass das Erzgebirge je erlebt hatte. Die fieberhafte Suche und die reichen Funde an Uranpechblende zogen Tausende von Arbeitskräften hierher. Die alten Bergwerke, die noch bis zum Kriegsende auf Kobalt, Wismut, Nickel, Flussspat bauten, wurden zu den ersten Urangruben der SAG Wismut. Dutzende neue Schächte in Johanngeorgenstadt, Schlema und Annaberg teuften die Wismutbergleute.

Nach Pöhla, einem kleinen Ort im Erzgebirge, kam die SDAG Wismut erst im Jahre 1967. Durch Übertagebohrungen in den 50er/ 60er Jahren entdeckte man hier große Komplexerzlagerstätten, deren Skarngesteine mit Uran, Zinn, Wolfram, Eisen, Silber vergesellschaftet sind. Die Wismut trieb Ende 1967 einen ca. 8 km langen Hauptstollen bis zum Fuße des Fichtelbergs auf ca. 600m ü.M. Bei etwa 3000m wurde die Zinnerzlagerstätte "Hämmerlein" an- und den Jahren 1976/77 die Zinnkammern als Experimentalabbau aufgefahren.

Vorrangiges Ziel der Wismut blieb aber die Uranerzlagerstätte Tellerhäuser, die bei ca. 6000m mit 2 Blindschächten, 6 Hauptsohlen, 7 Nebensohlen, ein halbes Dutzend Wetterüberüberhaun ausgerichtet, vorgerichtet und 1979 in den Abbau von Uranerz überführt wurde. Mit der politischen Wende endete der Wismutbergbau im Erzgebirge.

Im Jahr 1991 begann die neu entstandene Wismut GmbH die Flutung der Lagerstätte Tellerhäuser und führte bis heute umfangreiche Sanierungsarbeiten Untertage und Übertage durch. Geblieben sind die auch geologisch überaus interessanten Zinnkammern als einmalige Zeugen der Wismut-Bergbaugeschichte.

Glück Auf!
Dieser Gruß ist im sächsischen Erzgebirge Ende des 16. Jahrhunderts entstanden, in einer Zeit, als die Bergleute noch zu Fuß ein- und ausgefahren sind. Der Bergmannsgruß ist heute noch im Bergbau anzutreffen. Er wird u.a. bei festlichen bergbaulichen Anlässen und unter Knappschaften benutzt. Neben dem mündlichen Gruß wird das „Glückauf“ im Bergbau oft auch im dienstlichen und privaten Schriftverkehr als Grußformel eingesetzt. In Regionen mit Bergbautradition wie dem Saarland, dem Ruhrgebiet oder dem Erzgebirge wird es auch von Nichtbergleuten verwendet, insbesondere auch als Gruß- oder Abschiedsformel. Das „Glückauf“ ist ebenfalls der Gruß des Technischen Hilfswerks.


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